Ostern

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Datum: 26. 3. 2016
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Hans Wallhof: Mein täglicher Weg heißt Auferstehung

Auferstehung
ist das große Geheimnis
der österlichen Zeit.
Jesus überwindet Tod und Grab
und lebt in alle Zeiten und Ewigkeiten.
Auferstehung
ist auch das große Geheimnis
unseres persönlichen Lebensweges,
der nicht in Tod und Grab endet,
sondern auch den Morgen
eines neuen Lebens findet.
Auferstehung
heißt aber auch und besonders
unser täglicher Weg
unseres ganz konkreten Lebens.
Immer wieder müssen wir aufstehen,
auferstehen,
um unseren Weg
aus Dunkel zum Licht zu finden,
aus Rätseln des Leidens
in die Lösungen eines größeren Sinns,
aus Versagen und Schuld
in die Befreiung eines Verzeihens,
aus Tränen der Schwermut
in das Lachen der Erlösung,
aus Verzagtheit der Vergangenheit
in die Zuversicht der Zukunft,
aus Sprachlosigkeit in den Trost der
Worte,
aus irrenden und fehlgeleiteten Schritten
auf die Kreuzung einer neuen Richtung,
aus der Ungeduld des eigenen Herzens
in die Offenheit der anderen,
aus lähmender Einsamkeit
in die Begegnung einer hellen
Freundschaft,
aus dem sicheren Zeichen der
Vergänglichkeit
in die großen Verheißungen des
Kommenden,
aus der Leere ausgelaufener Stunden
in die Fülle einer tieferen Sinnfindung,
Ostern entgegen – Ostern
aus der Erstarrung
in das gelöste Sprechen der Zuneigung,
aus dem Wüstentag des Einerlei
in erfrischende Oasen der Stärkung,
aus der alltäglichen Enge
in die Weiten eines befreienden Gottes.
Ostern setzt uns auf den Weg.
Nicht zufällig kommt aus der Osternacht
der Weg nach Emmaus.
Das heißt Aufbrechen,
Aufstehen, Auferstehen,
Weggehen, Loslassen, aber auch
Einkehren,
Heimkehren, Finden, Hoffen.
Emmaus beginnt draußen vor der Tür,
auch vor der Kirchentür.
Wir müssen mit der Osterbotschaft
den statischen und sicheren
Standpunkt des Glaubens verlassen
und uns in den dynamischen Prozess
des Glaubens unterwegs einlassen.
In dieses stete Suchen nach Emmaus
gesellt sich Jesus und zeigt uns
im lebendigen Glauben unsere Zukunft.
Die Freunde Jesu im biblischen Bericht
werden auf die Straße gerufen,
sie dürfen keine Totenwächter
eines leeren Grabes bleiben,
sie müssen Zeugen der Auferstehung
und der österlichen Sonne werden.
Ostern ist Ausbruch mit Jesus
aus allen Fesseln und Mauern,
aus allen Räumen und Winkeln.
Ostern ist Aufbruch und Auferstehung
mit Jesus auf dem Weg
eines lebendigen Glaubens.
Darum heißt
unser täglicher Weg nach Ostern
Auferstehung.